Die Regelblutung oder Menstruation ist ein Anzeichen dafür, dass ein Mädchen ab jetzt ein Kind bekommen kann. Wenn ein Mädchen geboren wird, befinden sich bereits 300000 bis 400000 Eianlagen in den Eierstöcken. Ab der Pubertät bis zum Alter von ungefähr 50 Jahren reift dort etwa alle vier Wochen in einem Eibläschen eine Eizelle heran. Wird sie nicht befruchtet, löst sie sich auf und es kommt zur Regelblutung. Dieser Vorgang wiederholt sich regelmässig 400- bis 500-mal im Leben einer Frau. Der erste Tag der Regelblutung ist auch der erste Tag des weiblichen Zyklus. Er dauert etwa 28 Tage. Auslöser des Zyklus sind die Hormone der Hirnanhangsdrüse. Über das Blut gelangt das Follikelstimulierende Hormon (FSH) in den Eierstock und regt dort die Eireifung an. Während die Eizelle heranreift, wird im Eibläschen (Follikel) Östrogen gebildet. Das Östrogen bewirkt, dass die Gebärmutterschleimhaut in der Gebärmutter aufgebaut wird. Ausserdem regt es die Hirnanhangsdrüse an, das luteinisierende Hormon (LH) freizusetzen. Dieses Hormon ist dafür verantwortlich, dass etwa am 14. Tag der Eisprung stattfindet. Das Eibläschen reisst auf. Die nun reife Eizelle verlässt den Eierstock und wird von der Trichteröffnung des Eileiters aufgenommen. Während die Eizelle durch Flimmerhärchen im Eileiter in die Gebärmutter transportiert wird, wandelt sich die im Eierstock zurückgebliebene Eihülle in den Gelbkörper um. Der Name kommt von der gelben Farbe der Eihülle. Der Gelbkörper bildet jetzt ein weiteres Hormon: das Progesteron oder Gelbkörperhormon. Dieses Hormon bewirkt, dass die Gebärmutterschleimhaut stark durchblutet wird und eine befruchtete Eizelle aufnehmen könnte. Wird die Eizelle nicht befruchtet, bildet sich der Gelbkörper zurück und es wird kein Progesteron mehr produziert. Als Folge davon löst sich die Gebärmutterschleimhaut in der letzten Woche des Zyklus von der Gebärmutterwand ab. Die Regelblutung setzt ein und ein neuer Zyklus beginnt. Während einer Schwangerschaft bleibt die Menstruation aus. Nicht jedes Ausbleiben der Regelblutung muss allerdings auf eine Schwangerschaft hindeuten. Starke seelische oder körperliche Belastungen, Krankheiten oder auch KIimaveränderungen auf Reisen können das Zusammenwirken der Hormone stören und den Menstruationszyklus durcheinander bringen. Bei jungen Mädchen ist der Zyklus häufig ebenfalls noch unregelmässig. Es dauert einige Zeit, bis sich der persönliche Rhythmus eingependelt hat. Er kann auch kürzer oder länger als 28 Tage sein. |
Hormonelle steuerung des menstruationszyklus
Im Gehirn gibt es den Bereich Hypothalasmus und dort befindet sich das Hormon Kisspeptine, die das GnRH (Gonadotropin Releasing Hormone) ausschüttet. Dieses aktiviert die Hypophyse, welche dann das LH (Luteinsierendes Hormon) und das FSH (Follikelstimmulierende Hormon) freisezt. Diese Hormone fördern dann die Produktion von Östrogen und Progesteron. Zudem sorgt das FSH für die Entwicklung und Reifung der Follikel. Während der Follikelreifung, wird Inhibin gebildet, welches dann das FSH hemmt. Östrogene und Progesterone hingegen, wirken hemmend auf die Kisspeptine. Es gibt jedoch eine Ausnahme. Denn am Ende der ersten Zyklusphase, kurz vor dem Eisprung, wirken sich Östrogene zusammen mit der Kisspeptine, positiv auf die Absonderung von GnRH aus.
In den ersten paar Tagen des Zyklus stirbt die Gebärmutterschleimhaut ab, wird abgebaut und ausgeschwemmt. Danach bildet sich wieder eine neue gut durchblutete Schleimhaut reich an Nährstoffen. |
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